Östliche Umfahrung Buchholz, Machbarkeitsuntersuchung

Hallo liebe Umwelt- und Naturfreunde,

nachdem der NABU-Bundesverband eine Kampagne mit dem Thema „Willkommen im Land der absurden Verkehrsprojekte!“ gestartet hat und hier beispielhaft die A26, Ostseequerung, Stuttgart21 oder BER nennt, möchten auch wir auf unserer lokalen Ebene solch absurde Projekte im Landkreis Harburg aufzeigen. Dazu zählt eben die A26, die mitten durch die Natur und dann auch noch Moorlandschaft geht genauso, wie eine Umgehungsstraße in Pattensen und eben unsere „Östliche Umfahrung Buchholz“, früher auch Ostring genannt oder wie vom hinzugewählten Ratsmitglied von Greenpeace als Ostumfug bezeichnet.

Bereits im Oktober 2018 wurden Planungen, des über 40 Jahre alten Projektes reaktiviert und seinerzeit offensichtlich nicht grundlegend überprüft, sondern einfach so dem Rat der Stadt vorgelegt. Der NABU-Buchholz e.V. hat in einem umfangreichen Schreiben darauf hingewiesen, das diese Planung exakt über eine seit mehr als 30 Jahren existierende städtische Streuobstwiese mit Hochstamm Obstbäumen verläuft. Der Bürgermeister hat seinerzeit dem ersten Vorsitzenden des NABU-Buchholz e.V. zugesagt, das selbstverständlich dieses Biotop mit seiner Artenvielfalt an Flora und Fauna nicht tangiert wird und man eine Lösung finden wird.

 

Umso überraschter waren wir dann, als uns am  02. Februar 2021 der Greenpeace Vertreter im Bau- und Umweltausschuss auf eine aktuelle Machbarkeitsstudie hinwies. Darin wurden von einem Planungsbüro im Auftrag der Stadtverwaltung Buchholz mehrere Trassenführungen untersucht und es wurde eine Trassenführung (S2) empfohlen, die über die Streuobstwiese und das daneben liegende Regenrückhaltebecken führt. Von den 6 Varianten führen 4 Varianten über die Streuobstwiese. Lapidar wurde in der Studie festgestellt, das hier einige ideelle Interessen von wenigen NABU-Mitgliedern berührt sein könnten. Das ist sachlich falsch, denn es sind nicht die Interessen des NABU-Buchholz e.V. tangiert, sondern es wird gegen die aktuelle Gesetzeslage in Niedersachsen verstoßen. Der Bürgermeister und seine Verwaltungsangestellten haben diese Vorlagen in der Sitzung am 10.02.2021 zur Entscheidung in den Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt eingebracht und das, obwohl sie durch den NABU-Buchholz e.V. darauf hingewiesen wurden, das gemäß §24 des Niedersächsischen Ausführungsgesetzes zum Bundesnaturschutzgesetz (NAGBNatSchG) es sich bei einer Streuobstwiese um ein gesetzlich geschütztes Biotop handelt. Glücklicherweise haben sich fraktionsübergreifend die Ratsmitglieder zwar für die weitere Planung einer Ostumgehung ausgesprochen, aber gegen die sogenannte Vorzugsvariante S2. Der Bürgermeister hat daraufhin das Planungsbüro beauftragt, eine Alternative zu finden, die die gesetzlich geschützte Streuobstwiese verschont und hoffentlich auch andere Biotope. 

Die Handball-Luchse auf dem Weg zur Klimaneutralität

Am Erntedanksonntag haben die Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten unter dem Motto „Die Handball-Luchse auf dem Weg zur Klimaneutralität“ ihre CO²- Kompensation für die Auswärtsfahrten mit Bus und Bahn in der vergangenen Saison 2020/2021 in der 1. Handball Bundesliga Frauen geleistet. Hierzu wurde eine Kooperation mit dem NABU Buchholz e.V. geschlossen. Die Handball-Luchse haben sich für den NABU entschieden, weil der Verein lokal engagiert und deutschlandweit organisiert ist. Diese Parallelität passt gut zum Selbstverständnis beider Kooperationspartner. Neben der Übergabe des gegenseitig unterzeichneten Kooperationsvertrages zwischen dem 1. Vorsitzenden des NABU Buchholz e.V. Werner Wiesmaier und dem Leiter der Handball-Luchse für Marketing & Digitale Medien Thomas Jungbluth, haben die Kapitänin der Luchse Evelyn Schulz sowie Neuzugang Alina Molkova zwei Apfelbäume der Sorten “Ingrid Marie” und “Herbstprinz” auf der Streuobstwiese Am Krützbarg in Buchholz gepflanzt. Für die Obstbaumwiese hat der NABU Buchholz e.V. die Patenschaft übernommen. Streuobstwiesen gehören mit über 3000 Tierarten zu den artenreichsten Lebensräumen.

„Wir freuen uns sehr, dass sich die Handball-Luchse für die Unterstützung unseres Projekts der Streuobstwiese in Buchholz entschieden haben.“ so Werner Wiesmaier, der das Engagement um die Streuobstwiese zusammen mit den Vereinsmitgliedern mit viel Herzblut und Kompetenz vorantreibt. „Neben der CO²-Kompensation für unsere Auswärtsfahrten, haben wir das Thema Klimaneutralität auch im Geschäftsstellenbetrieb bei der Auswahl von digitalen Dienstleistern in die Entscheidungsfindung mit einbezogen.“ erklärt Thomas Jungbluth von den Handball-Luchsen. Weiter führt er aus: „Bei den digitalen Lösungsanbietern sind uns Kriterien wie der Betrieb von Rechenzentren mit erneuerbarer Energie oder die Verpflichtung der Unternehmen zu Klimazielen wichtig.“ Und hier ist noch nicht Schluss. Die Handball-Luchse haben seit diesem Jahr entschieden ihr Hallenheft für die Heimspiele nur noch digital zu erstellen. Diese Entscheidung hat auch jetzt Bestand, wo sie sich freuen wieder vor Zuschauern spielen zu dürfen.

„Natürlich dreht sich bei uns alles um den Handballsport und das Ziel heißt erneut  Klassenerhalt.  Soziales Engagement und verantwortungsvolles Handeln sind aber allen Spielerinnen und Verantwortlichen wichtig, weil wir wollen, dass auch zukünftige Generationen die Natur genießen und natürlich unseren tollen Handballsport ausüben können.“ erläutert die Luchse Kapitänin Evelyn Schulz. 

Und so war die gemeinsame Aktion passend zum Erntedankfest und gleichzeitig Tag der offenen Tür der Streuobstwiese ein gelungener Auftakt der gemeinsamen Kooperation. Zukünftig werden im Sinne der Nachhaltigkeit weitere Aktivitäten folgen.  *)

 

Text: Thomas Jungbluth