Kleinsporiger Grünspanbecherling

Als Mia und ich nach dem Arbeitseinsatz auf dem Rückweg waren, kam der allseits bekannte Pfiff von Lars hinter uns. Wir warteten, bis die Gruppe aufschließen konnte. Lars hielt ein Stück morsches Holz in der Hand. Er erklärte uns, dass dieses Holz vom Kleinsporigen Grünspanbecherling (Chlorociboria aeruginascens) befallen ist. Das Holz fällt natürlich mit seiner auffälligen Farbe auf. Ich bin der Meinung, dass ich solches Holz auch schon am Sprötzer Bach gesehen habe, es aber für eine Markierfarbe hielt.

 

Hier nun die Beschreibung des Pilzes:

 

 

Kleinsporiger Grünspanbecherling

(Chlorociboria aeruginascens)

 

Gattung: Becherling

Unterabteilung: Echte Schlauchpilze

Gattung: Chlorociboria

 

Man findet den Kleinsporigen Grünspanbecherling auf am Boden liegenden, morschen Laubholz. Bevorzugt auf Eichen- oder Buchenholz. Die Fruchtkörper sind meist kurz gestielt und 3-10 mm breite Becher. Sie sind nur bei sehr hoher Feuchtigkeit zu sehen. Die Fruchtkörper als auch das Myzel sind blau-grün gefärbt. Hierfür ist der Farbstoff Xylindein verantwortlich. Das befallene Holz verfärbt sich blau-grün, auch wenn keine Fruchtkörper vorhanden sind. Die Farbe im Holz bleibt erhalten, auch wenn der Pilz abgestorben ist. Die Farbe ist sehr lichtbeständig. Früher wurde es für Intarsienarbeiten benutzt, da man es auch gut bearbeiten, polieren usw. kann.

Der Pilz ist durch seine auffällige Farbe kaum verwechselbar, höchstens mit dem Großsporigen Grünspanbecherling (Chlorociboria aeruginosa). Die Unterscheidung dieser beiden Arten ist aber nur mikroskopisch möglich.

Der Kleinsporige Grünspanbecherling (Chlorociboria aeruginascens) ist auf der nördlichen Halbkugel weit verbreitet, in Deutschland nicht so häufig, aber häufiger als der Großsporige Grünspanbecherling (Chlorociboria aeruginosa). Das am Sprötzer Bach gefundene, befallene Holzstück wurde nicht weiter analysiert, da auch keine Fruchtkörper vorhanden waren.

Verwendete Literatur: Rita Lüder – Grundkurs Pilzbestimmung; Internet

gk

Hexenbesen an einer Birke am Sprötzer Bach.

Als ich am Freitag, 02.01.15, am Sprötzer Bach war, fiel mir eine Birke mit Hexenbesen auf. Zuerst glaubt man, es sind Vogelnester. Mir kamen vor Jahren Zweifel, als ich eine Birke mit vielen Hexenbesen sah. Dies konnten keine Vogelnester mehr sein. Hexenbesen, auch Dornbüsche genannt, sind kugelige Verwachsungen an den Ästen in den Kronen der Bäume. Diese Verwachsungen entstehen meist durch einen einfachen Schlauchpilz. Bei den Birken ist es der Taphrina betulina.

Schlauchpilze sind einerseits für viele Pflanzenkrankheiten verantwortlich, aber zu ihnen zählen auch Hefe- und Schimmelpilze (Penizillin). Auch Morcheln und Trüffel gehören dazu. Schlauchpilze sind teilweise der Pilzpartner bei Flechten und als Mykorrhiza-Pilze übernehmen sie eine wichtige Stellung im Ökosystem.

Der Pilz setzt seine Asci im Sommer auf die Unterseite der Blätter. Das Myzel überwintert in den Knospen und in der Rinde.

Der Pilzbefall verursacht eine dauerhafte Wuchsstörung. Die Birke wird zum vermehrten Austrieb und zur Neubildung von schlafenden Knospen angeregt. Dies wird Zweigsucht genannt. Die entstehenden Äste sind zahlreich, aber dünn und kurz. Die Blätter der Hexenbesen sind meist auch etwas anders ausgebildet.

Im Inneren der Hexenbesen haben viele Insekten und Milben ihren eigenen Lebensraum.

Der Befall einer Birke mit Taphrina betulina ist im Normalfall nicht tödlich für den Baum. Das Wachstum ist vermindert und die befallenen Äste können manchmal absterben. Der Baum ist insgesamt geschwächt. Die Hexenbesen können einen Durchmesser von einigen Zentimetern bis zu einem Meter haben. Es wurden schon Birken mit bis zu 50 Hexenbesen gefunden.

Im Mittelalter wurde aus Birkenreisig Besen gebunden, für die Hexen wuchsen sie gleich auf den Bäumen. Daher kommt wahrscheinlich der Name.

Literatur: www.wikipedia.de; www.arbofux.de; Lexikon der Botanik; eigene Unterlagen

gk

Der Habicht - Vogel des Jahres 2015 - auf dem Biotop Hillenbarg

Der Habicht hat eine wechselvolle Geschichte, die bereits im lateinischen Namen Accipiter gentilis steckt: Accipiter heißt „Der Zugreifende“, gentilis bedeutet „Der Edle“ – vermutlich ein Hinweis darauf, dass die „edlen Greifer“ seit Jahrhunderten beliebte und bewunderte Jagdbegleiter in der Falknerei sind. Gleichzeitig ist der Habicht jedoch bei manchen Jägern und Geflügelzüchtern besonders unbeliebt. Deswegen senden ihn der NABU und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) 2015 als Botschafter gegen illegale Greifvogelverfolgung aus. (ww aus NABU-BV)

 

 

Kanadagans (Branta canadensis)

Systematik

Ordnung:        Gänsevögel (Anseriformes)

Familie:          Entenvögel (Anatidae)

Unterfamilie:   Gänse (Anserinae)

Tribus:            Echte Gänse (Anserini)

Gattung:          Meergänse (Branta)

Art:                  Kanadagans

Die Kanadagans stammt aus Nordamerika. Schon um 1780 gibt es Belege, dass sie als Ziergeflügel in Europa gehalten wurde. Die heute freilebenden Gänse sind zum größten Teil Gefangenschaftsflüchtlinge, zum Teil wurden sie auch gezielt angesiedelt. Seit 1970 sind sie als Brutvögel vertreten. Somit gelten sie als eingebürgerte Neozoene.

Die Kanadagans ist leicht zu erkennen. Sie haben einen schwarzen Kopf und Hals mit einem weißen Kehlfleck. Brust und Bauch sind grau-braun.

Sie ist etwas größer als die heimische Graugans und ist damit die größte Gänseart bei uns.

Die Kanadagänse benötigen in ihrem Revier ein Gewässer mittlerer bis großer Größe, am besten mit einer Insel darin. Sie bauen ihre Nester auf festem Grund und benötigen ein ungestörtes Areal. Dies kann auch in Parks sein.

Die Nahrung sind Gräser, Kräuter und Wasserpflanzen. Sie grasen die Unterwasserpflanzen ab wie die heimischen Grau- oder Ringelgänse. Die Kanadagans ist aber größer als die heimischen, so dass sie tiefer in die Seen tauchen kann. Im Herbst und Winter äsen sie bevorzugt an Land. Da sie gerne in der Nähe von Menschen leben, fressen sie dann bevorzugt die Saat der Felder. Was zu Problemen mit den Landwirten führt.

Die großen Fäkalienmengen, die die Gänse hinterlassen, verschmutzen die Umgebung ihrer Reviere, was in Parks zum Problem wird. Die Gewässer sind dadurch auch eutrophiert.

Die Gänse dürfen laut EU-Vogelschutzrichtlinie unter bestimmten Regeln vom 01. November bis zum 15. Januar gejagt werden. Der NABU NRW fordert die Streichung der Kanadagans aus der Liste der jagdbaren Arten.

gk